Mehr Teilhabe in der Kirche durch Bibeltexte in Leichter Sprache

Katholische Bibelwerk e. V., Stuttgart

Mehr Teilhabe in der Kirche durch Bibeltexte in Leichter Sprache

Am 3. Dezember begeht die Weltgemeinschaft den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung. Dieser Welttag wurde 1993 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und stellt die Rechte, die Würde und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in den Fokus.

Die Deutsche Bischofskonferenz nimmt diesen Tag gemeinsam mit dem Katholischen Bibelwerk e. V. zum Anlass, die Bedeutung der Bibel in Leichter Sprache für eine inklusive Kirche hervorzuheben. 


Weihbischof Dr. Reinhard Hauke (Erfurt), Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für inklusive Pastoral, unterstreicht den Wert dieser Texte für die pastorale Praxis: „Sie kommen in vielfältigen Situationen zum Einsatz: Viele pastorale Mitarbeitende, die ihr Wirken inklusiv gestalten möchten, berichten mir, dass sie in Gottesdiensten, Andachten und Gesprächskreisen gerne Elemente in Leichter Sprache verwenden und dass die Bibel in Leichter Sprache eine große Unterstützung in der Vorbereitung darstellt.“ Zugleich lädt Weihbischof Hauke dazu ein, die Perspektive zu erweitern: Neben der Leichten Sprache gebe es zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Zugänglichkeit biblischer Texte, liturgischer Feiern und kirchlicher Angebote zu verbessern. „Ich möchte alle ermutigen, dass wir gemeinsam daran arbeiten, (Glaubens-)Kommunikation barriereärmer zu gestalten – etwa durch Leichte Sprache, aber ebenso durch Gebärdensprache, Brailleschrift oder verschiedene Hörformate. Die Frage, wie wir Informationen vermitteln und Verständigung ermöglichen, ist zentral auf dem Weg zu einer Gesellschaft, die Gleichberechtigung und Teilhabe für alle verwirklicht.“

Das Katholische Bibelwerk e. V. begeht den diesjährigen Welttag mit einem Festakt in Stuttgart anlässlich von drei Jahren „Altes Testament in Leichter Sprache“. Neben der Feier eines inklusiven Gottesdienstes werden dort auch das Buch Genesis in Leichter Sprache sowie ein weiterer Band mit 12 überraschenden Texten aus dem Alten Testament erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.  „Mit der Übertragung von Bibeltexten aus dem Alten Testament konnte eine große Lücke geschlossen werden“, so Dr. Katrin Brockmöller, Direktorin des Katholischen Bibelwerks e. V. „Denn neben den vorhandenen Sonntagsevangelien in Leichter Sprache können Menschen mit kognitiven Einschränkungen ihren Glauben jetzt auch durch alttestamentliche Texte vertiefen. Sie können in der Liturgie, in Gesprächskreisen und in der persönlichen Lektüre an der ganzen Heiligen Schrift teilhaben.“

Hintergrund
Bereits seit 2013 gibt es das Evangelium in Leichter Sprache, das in Kooperation des Katholischen Bibelwerks e. V. mit der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg und Sr. Paulis Mels, Franziskanerin von Thuine, entstand. Neben den biblischen Texten ist auch das Hochgebet in Leichter Sprache, das 2024 durch die Deutsche Bischofskonferenz zur Erprobung freigegeben wurde, ein wichtiger Baustein für barrierearme Gottesdienste.

Hinweise: 
Bibeltexte in Leichter Sprache sowie weitere Informationen sind auf der Internetseite www.bibel-leichte-sprache.de verfügbar. 
Die Feier der heiligen Messe. Hochgebet in Leichter Sprache. Herausgegeben vom Deutschen Liturgischen Institut für den liturgischen Gebrauch im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz ist über das Deutsche Liturgische Institut erhältlich.
Die von der Deutschen Bischofskonferenz herausgegebene Arbeitshilfe Leben und Glauben gemeinsam gestalten, die Ansätze für eine inklusivere Kirche bietet und selbst Teile in Leichter Sprache beinhaltet, ist unter www.dbk.de in der Rubrik Publikationen verfügbar.

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