Die KBF wurde gegründet, um die Empfehlungen des Zweiten Vatikanischen Konzils bezüglich der Bibel umzusetzen, insbesondere in Bezug auf Dei Verbum, wo es heißt: "Der Zugang zur heligen Schrift muss für die an Christus Glaubenden weit offenstehen" (Dei Verbum, 22).
Die Idee einer solchen Organisation zur Förderung des katholischen Bibelapostolats wurde bereits 1950 von dem österreichischen Liturgie- und Bibelwissenschaftler Pius Parsch vorgeschlagen. Im Oktober 1964, während der dritten Sitzung des Zweiten Vatikanischen Konzils, wurde erneut ein Antrag für eine solche Organisation von Bischof Smiljan Čekada aus Skopje gestellt.
Die Idee wurde dann von Kardinal Augustin Bea in die Tat umgesetzt, dem Präsidenten des Sekretariats für die Förderung der Einheit der Christen (so genannt von Juni 1960 - Juni 1988, inzwischen Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen).
Im Jahr 1967 ging P. Walter Abbott SJ, Direktor des Büros für gemeinsame Bibelarbeit, einer Abteilung des Sekretariats für die Förderung der Einheit der Christen, auf Erkundungsreise rund um die Welt, um sich ein Bild zu machen von der Umsetzung der Konzilsverfassung Dei Verbum. Sein Augenmerk galt insbesondere der Idee einer "gemeinsamen Bibelarbeit", im Einklang mit dem vorsichtigen „ja“ des Konzils zur interkonfessionellen Zusammenarbeit in der Bibelarbeit. Er initiierte eine Reihe von Kontakten mit katholischen Bibelwissenschaftlern, Professoren des Biblischen Instituts in Rom und mit dem Katholischen Bibelwerk in Deutschland. 1968 berief Kardinal Bea dann ein Treffen von Delegierten aus mehreren Ländern ein, um die Situation des Bibelapostolats in den einzelnen Ortskirchen auszuwerten. Sie beschlossen, eine Internationale Katholische Föderation für das Bibelapostolat zu gründen, die die bestehenden bibelpastoralen Aktivitäten koordinieren und weiterentwickeln und so den Ortskirchen helfen sollte bei der Umsetzung der Konzils-Richtlinien zur Heiligen Schrift im Leben der Kirche. Sie setzten einen Ausschuss ein, der eine Verfassung für diesen Weltbund entwarf und im April 1968 in Boxtel, Niederlande, zusammentrat.
Schließlich wurde die Föderation auf Initiative von Kardinal Willebrands, dem Präsidenten des Sekretariats zur Förderung der Einheit der Christen, am 16. April 1969 gegründet, als Papst Paul VI. sich an die Mitglieder der konstituierenden Versammlung der Föderation wandte. Zunächst als "Katholische Weltföderation für das Bibelapostolat" bezeichnet, wurde ihr Name 1990 zu "Katholische Bibelföderation" vereinfacht.
Bis heute ist die KBF dem "Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen" angeschlossen und die offizielle Institution für die Bibelpastoral innerhalb der katholischen Kirche.