60. Jahrestag des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen

60. Jahrestag des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen

An diesem 5. Juni feiert der vatikanische Ökumene-Rat seinen 60. Jahrestag der Gründung. Es war im Jahr 1960, als Johannes XXIII. das Sekretariat zur Förderung der Einheit der Christen ins Leben rief. Doch gleich zwei weitere Jubiläen kann der Schweizer Kurienkardinal und Präsident des Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kurt Koch, in diesen Tagen feiern: 25 Jahre der Ökumene-Enzyklika „Ut unum sint“ sowie seinen 10. Jahrestag der Ernennung zum Vorsteher des Ökumene-Rats.


 

Kardinal Koch: Im Jahre 1960 stand die Ökumenische Bewegung in ihrer offiziellen Gestalt innerhalb der katholischen Kirche noch am Anfang. Während den vergangenen sechzig Jahren haben viele Begegnungen und zahlreiche Dialoge stattgefunden. Aus ihnen konnten viele positive Früchte geerntet werden. Das eigentliche Ziel der Ökumenischen Bewegung konnte allerdings noch nicht erreicht werden, nämlich die Wiederherstellung der Einheit der Kirche. Von daher besteht heute eine der großen Herausforderungen darin, dass über dieses Ziel der Ökumene noch kein wirklich tragfähiger Konsens besteht. Man ist sich einig über das Dass der Einheit, noch nicht aber über ihr Wie. Wir brauchen eine gemeinsame Schau, was zur Einheit der Kirche unabdingbar notwendig ist. Nur mit einem klaren Ziel vor Augen können wir auch die nächsten Schritte gehen.

Vatican News: Der ökumenische Weg wird oft als „Austausch von Gaben“ definiert. Wie hat sich die katholische Kirche in den vergangenen sechzig Jahren durch dieses Engagement verändert? Welche sind die Gaben, die die katholische Kirche anderen Christen angeboten hat?

Kardinal Koch: Hinter dieser Definition steht die Überzeugung, dass jede Kirche einen spezifischen Beitrag bei der Wiedergewinnung der Einheit geben kann. Von den aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften hat die katholische Kirche vor allem die Zentralität des Wortes Gottes im Leben der Kirche, in den gottesdienstlichen Feiern und im theologischen Denken gelernt. Es ist uns neu bewusst geworden, dass der Glaube vom Hören auf das Wort Gottes kommt und dass das Evangelium Jesu Christi in der Mitte der Kirche stehen muss. Von den orthodoxen Kirchen können wir viel, wie Papst Franziskus immer wieder betont, über die Synodalität im Leben der Kirche und in diesem Kontext über die Kollegialität der Bischöfe lernen. Umgekehrt besteht die besondere Gabe, die die Katholische Kirche ins ökumenische Gespräch einbringen kann, im Leben der Universalität der Kirche. Da die katholische Kirche in der Verschränkung zwischen Einheit der Universalkirche und Vielheit der Ortskirchen lebt, kann sie exemplarisch zeigen, dass Einheit und Vielheit auch in der Ökumene keine Gegensätze darstellen, sondern sich wechselseitig fördern. (...)

Quelle: Vatican News

 

 

Botschaft des Generalsekretärs der Katholischen Bibelföderation:

 

Kurt Kardinal Koch
Mons. Juan Usma
Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen
Vatikanstadt

 

Im Namen des Präsidenten der Katholischen Bibelföderation, Eminenz Luis Antonio Kardinal Tagle, des Exekutivkomitees, des Vorstands und aller Mitgliederinstitutionen der Föderation darf ich Ihnen anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen unsere herzlichsten Glückwünsche ausdrücken. Wir fühlen uns mit Ihrem Rat auf engste verbunden, da die Katholische Bibelföderation in Ihrem Umfeld entstanden ist und wir bis zum heutigen Tag in Dankbarkeit und Überzeugung sowie zum gegenseitigen Wohl diese Verbindung aufrecht erhalten, die vor jetzt schon mehr als 50 Jahren entstand.

Wir hoffen, dass unser gemeinsames Gehen auf dem gleichen Weg und besonders Ihr großherziger und engagierter Dienst zur Förderung der Einheit der Jünger Christi viel Frucht trage. Dazu gehört sicher auch, das Wort Gottes ins Zentrum des Lebens der Kirche zu stellen, wie Sie in Ihrer festlichen Botschaft erwähnen, für unsere Kirche und alle christlichen Kirchen.

Herzliche Glückwünsche und unser Herr möge Sie segnen und in Ihrem wertvollen Dienst an der Kirche begleiten!

 

Jan J. Stefanów SVD
Generalsekretär der Katholischen Bibelföderation

 

Tags: Kirche Vatikan PCPCU Kardinal Koch