#DeiVerbiAnnus
2019 jährt sich die Gründung der Katholischen Bibelföderation zum 50. Mal. Und 2020 begehen wir den 1600. Todestag des heiligen Hieronymus, jenes großen Bibelübersetzers, der die Schrift in die »gemeine« Alltagssprache der gewöhnlichen Menschen zu übertragen suchte, damit alle Zugang zum geschriebenen Gotteswort erhielten. Sein Eifer, die Schrift für die Menschen zugänglich zu machen, erwuchs aus seiner Überzeugung, dass »ignorantia Scripturarum ignorantia Christi est« (»Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen«).
Das glückliche Zusammentreffen dieser beiden Jahrestage war eine Inspiration für das Exekutivkomitee der KBF, das die KBF-Mitglieder dazu ermutigt hat, das Jahr 2020 als »Jahr des Wortes Gottes« zu begehen, das vom ersten Adventssonntag (1. Dezember 2019) bis zum Fest des heiligen Hieronymus (30. September 2020) dauern soll. Wir hoffen, dass ein Jahr, das dem Wort Gottes geweiht ist, den Seelsorgern und den Institutionen, die sich in unseren Ländern dem bibelpastoralen Dienst widmen, helfen wird, mit neuem Elan alles daranzusetzen, dass das Wort Gottes im Leben und im Sendungsauftrag der Kirche jene zentrale Stellung erhält, die der heilige Johannes Paul II. (vgl. Tertio millennio adveniente 36), Papst Benedikt XVI. im Kontext der Bischofssynode von 2008 (vgl. Verbum Domini 73) und zuletzt Papst Franziskus in Evangelii gaudium eingefordert haben (vgl. § 174).
Der christliche Glaube ist keine »Buchreligion«: Das Christentum ist die »Religion des Wortes Gottes«, nicht »eines schriftlichen, stummen Wortes, sondern des menschgewordenen, lebendigen Wortes«.
(Verbum Domini Nr. 7)